Heintzi berichtet
In einer nicht immer ernst zu nehmenden Art berichtet Christian Heintz von den WM-Vorbereitungen aus Kroatien und Bosnien.
Tag 6 (28.Mai):
Die Hälfte des Trainingslager's haben wir mit Bravour hinter uns gebracht. Am heutigen Mittwoch stand die Weiterreise nach Sarajevo/Bosnien auf dem Programm.
Dieses wurde vom kroatischen Team organisiert und bestand darin, dass wir mit zwei 9-Sitzer-Bussen von kroatischen Spielern zum Zielort gefahren wurden. Da wir uns vor der Abreise in Zagreb noch
bestens im nahegelegenen Lidl mit Proviant eindeckten, bewältigten wir die achtstündige!! Fahrt problemlos.
Im (sehr guten) Hotel angekommen, bat der Bundestrainer kurze Zeit später zu einem kurzen 'Einschwören' auf die kommenden Tage.
Nach dem vitaminreichen Abendessen ging's für alle Spieler noch zum hoteleigenen Hallenbad. Dort wartete bereits voller Vorfreude unser
Aqua-Jogging-Fetischist ''Tele-Jim''.
Statt einfach nur rumzuplanschen und mit ein paar Eimerchen im Wasser zu spielen (worauf sich besonders Zuspieler Torben Schiewe freute), gelang es Jürgen Vorsatz durch eigens konzipierte
Aqua-Übungen, uns die Müdigkeit von der langen Fahrt aus den Knochen zu treiben....

Demut des Tages (ernst gemeint):
Während der Fahrt nach Sarajevo hält der kroatische Fahrer in einem Dorf an, welches von den kürzlichen Hochwasserfluten sehr stark betroffen war. Dort besuchen wir kurz seine bosnischen
Sitzvolleyball-Freunde und müssen mit ansehen welche gravierenden Schäden die Fluten hinterlassen haben. Die vorangegangene gute Stimmung während der Fahrt schlägt ruckartig in betretenes
Schweigen um. Es ist nur schwer vorstellbar, dass das Wasser teilweise bis zu 7 Meter hoch in diesem Dorf stand und dabei eine Lawine von Schlamm, Dreck, zerstörten Möbeln und unbewohnbaren
Häusern hinterlassen hat. Tapfer kämpfende Menschen versuchen mit Handschuhen und Mundschutz irgendwie etwas Ordnung in dieses aussichtslose Chaos zu bringen.
Der kroatische Fahrer übergibt seinen bosnischen Freunden mitgebrachte Hilfspakete, welche überwiegend aus Wasser und Nahrungsmitteln bestehen. Kurzerhand entschließen wir uns innerhalb der
Mannschaft Geld zu sammeln und übergeben Dieses ebenfalls den vom Hochwasser ausgebeuteten Bewohnern.
Diese beklemmende Situation führt uns mal wieder deutlich vor Augen, dass wir viele Dinge in unserem Alltag als Selbstverständlich Ansehen, anstatt des Öfteren einfach mal dankbar dafür zu sein
das es uns gut geht....